Schulpartnerschaft Tharandt-Oradea: Tharandt 2018

 

Sonnabend, 14. April 2018

Unsere Gäste fuhren in aller Frühe in Oradea los, um möglicherweise wie in den vergangenen Jahren noch einen Zwischenstopp in Prag einzulegen. Dies vereitelte, kurz nachdem Budapest passiert war, eine Panne am Fahrzeug, weshalb in der Nähe von Tatabánya eine fünfstündige Zwangspause eingelegt werden musste, bevor die Fahrt in Richtung Deutschland endlich fortgesetzt werden konnte.

Da die Ankunft der Gruppe eigentlich für den Abend geplant war, hatte mancher deutscher Gastgeber versucht eine Wochenendaktivität mit dem Abholen des Gastkindes zu verbinden. Diese Planungen wurden nun mehrfach durch Ausdehnungen über den Haufen geworfen: Zunächst war die Ankunft für 21.30 Uhr ins Auge gefasst, dann für 23.30 Uhr, letztlich würde nicht einmal diese Uhrzeit gehalten werden können.

 

Sonntag, 15. April 2018

Und so war der Sonntag schon eine reichliche halbe Stunde alt, als der kleine Bus unserer Gäste endlich auf den Tharandter Markt einschwenkte. Müde, aber glücklich verließen die Gäste das Fahrzeug und wurden schnell auf die bereits wartenden Gasteltern/-geschwister verteilt, sodass bereits gegen eins der Parkplatz ausschließlich dem Tharandter Nachleben gehörte.

Dann musste nur noch einer der Gäste in sein Quartier gefahren werden, zudem benötigten die Busfahrer beim Öffnen ihres Hotelzimmers tätige Unterstützung.

Der übrige Tag wurde vermutlich in allen Familien erst einmal dem Ausschlafen und Kennenlernen gewidmet, wobei das schöne Wetter auch den einen oder anderen Ausflug, beispielsweise nach Meißen, sowie Grillen im eigenen Garten zuließ.

 

 

Montag, 16. April 2018

Um jedem der EGT-Schüler die rumänischen Kollegen für eine Woche vorzustellen, nahmen diese an beiden Andachten teil, zwischendurch lernten sie ihre Gastklassen schon einmal in deren Morgenkreis kennen - und umgekehrt. Für die Frühstückspause hatten Schüler der Klasse 6B unter Anleitung von Herrn Stenkewitz Schulhausführungen für die Gäste vorbereitet, im Anschluss gab es dann auch wirklich Frühstück.
Danach besuchten die rumänischen Schüler den Unterricht in ihren Gastklassen bis zur 2. Mittagspause.

Für den Nachmittag hatten die deutschen Gastgeberschüler eine kleine Stadtführung in Dresden vorbereitet, die trotz Dauerregens auch wie geplant durchgeführt wurde. Anschließend war noch genügend Zeit für den obligatorischen eigenständigen Stadtbummel nebst den noch obilgatorischeren Einkäufen.

 

 

Dienstag, 17. April 2018

Am Dienstag besuchten unsere rumänischen Gäste bis zur Mittagspause den Unterricht.

Nach dem Essen ging es wieder zur S-Bahn nach Dresden. Diesmal stand der Besuch der Gedenkstätte Münchner Platz auf dem Plan. Im heutigen Universitätsgebäude befand sich zur Zeit des NS - Regimes ein Justizkomplex.
Unser Rundgang folgte dem Weg des Dresdner Kommunisten Herbert Blochwitz (1904-1944) in der Untersuchungshaftanstalt, dem Gerichtsgebäude und schließlich zur Vollstreckung des Todesurteils und versuchte so, abstrakte juristische Fakten allgemeinverständlich darzustellen. Anschaulich wurden uns die einzelnen Schauplätze vorgestellt. Die Schüler folgten der Führung mit Interesse und Betroffenheit. Der Tag klang wieder in gemeinsamen Aktivitäten der Schüler des EGT und der rumänischen Gastschüler aus.

 

Mittwoch, 18. April 2018

Der Mittwoch zeigte sich von seiner schönsten Seite. Bei strahlendem Sonnenschein fuhren wir mit der S- Bahn nach Wehlen und setzten mit der Fähre über die Elbe.
Das erste Mal gerieten die Schüler beim Aufstieg zur Festung Stadt Wehlen ins Schwitzen, wurden jedoch mit einer grandiosen Aussicht über das kleine Städtchen und das Elbtal belohnt. Im Teufelsgrund wurde es abenteuerlich: Felsbrocken versperrten den Weg, dunkle Durchgänge mussten durchlaufen werden.
In der Heringshöhle hieß es, sein Geschick beim Klettern im Dunkeln zu beweisen. Dann ging es durch den kühlen, feuchten Höllengrund, am Steinernen Tisch vorbei, bis zur Basteiaussicht. Der Blick über die Tafelberge der Sächsischen Schweiz und auf die in der Sonne glitzernde Elbe begeisterte Schüler und Lehrer und die Basteibrücke musste für viele Fotomotive herhalten.
Nach einer wohlverdienten Mittagspause wanderten wir über den Schwarzberggrund zurück, genossen weitere Aussichten und konnten in Wehlen die Zeit bis zur Zugabfahrt mit Eisessen oder der Beobachtung der Bonbonherstellung verbringen. Wir wünschen uns für die nächsten Jahre wieder solches Wetter!

 

Donnerstag, 19. April 2018

Auch das Kennenlernen des Schulalltags stand auf dem Programm. Daher verbrachten unsere Gäste diesen Tag bis 15:30 Uhr mit ihren Gastgebern im Unterricht. Die Präsentationen einzelner Komplexarbeiten durch Schüler der Klasse 10 beeindruckten hierbei besonders und über die Unterschiede in den Themen z.B. im Fach Biologie boten Grundlagen für einen inhaltlichen Austausch. Im Anschluss fand das traditionelle Fußballspiel in der Sporthalle der Grundschule Grumbach statt. Diese beliebte Tradition bot eine gute Erholung vom langen Schultag und wurde von einer weiteren schönen Tradition, dem Grillabend bei Schobers in Grumbach, gekrönt. Bei großartigem Wetter waren viele Eltern und Schüler der Einladung gefolgt und auch Teilnehmer des Austauschs aus den letzten Jahren fanden sich ein. Mit Tischtennis, Ball- und Kartenspielen war es ein fröhliches Miteinander.

 

Freitag, 20. April 2018

Der Besuch in Berlin gehört ebenfalls zum festen Repertoire unseres Austauschs. Dieses Jahr jedoch besuchten wir nicht den Bundestag, sondern das ehemalige Stasi-Gefängnis und die dazugehörige Gedenkstätte in Hohenschönhausen. Gut gelaunt konnten wir in Tharandt starten und erreichten alle problemlos den Treffpunkt. Hier wurde die Gruppe auf zwei Führungen verteilt. Ein Zeitzeuge, der selbst als Fluchthelfer aus dem Westen an der innerdeutschen Grenze aufgegriffen und in Hohenschönhausen und Bautzen inhaftiert gewesen war, begleitete eine Gruppe. In der anderen fand die Führung weniger persönlich gefärbt statt, dafür achtete die Leiterin der Gruppe darauf Fachbegriffe zu übersetzen und zu erklären und auch die Jugendlichen zum Fragen zu animieren. Im Anschluss fuhren wir als Gruppe ins Zentrum und die Schüler durften in Kleingruppen die Freizeit nutzen, um das Wetter zu genießen oder die Vielfalt an Einkaufsmöglichkeiten am Alexanderplatz zu nutzen, bevor wir wieder zum Rückweg aufbrachen.

 

Sonnabend, 21. April 2018

Da der geplante Besuch in Prag auf der Hinfahrt wegen der Buspanne nicht zustande kam, war die Gruppe früh in Tharandt angetreten, um beizeiten abzufahren und die Prag-Visite nachzuholen. Überraschenderweise war die große Mehrheit trotz der halbwegs spontan am Vorabend noch gefeierten Abschiedsfete recht munter und so war es für die Verantwortlichen schwer, das Abschiedsgeplauder und das Abschiednehmen irgendwann zu beenden, um die Gäste alle in ihren Bus zu bekommen. Schließlich gelang das aber und begleitet von guten Wünschen machte sich die Gruppe auf die Heimreise.

 

Sonntag, 22. April 2018

Inzwischen kann auch bestätigt werden, dass unsere Gäste gut zu Hause angekommen sind - und alle gern wiederkommen möchten. Herzlichen Dank an alle, die zum Gelingen dieser schönen Woche beigetragen haben!

 

Hinweis: Die Schüleraustauschbegegnung wurde aus Mitteln des Programms "Schulpartnerschaften mit Schulen in Ost-, Mittelost-, Südosteuropa und den Baltischen Staaten“ des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt.

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