Zeitzeugenbesuch im Geschichtsunterricht der 10. Klassen, 12. April 2022

Im im Geschichtsunterricht der 10. Klasse befasst man sich größtenteils mit der Nachkriegszeit und der Teilung Deutschlands bzw. mit dem Kalten Krieg. Da Texte lesen und Stichpunkte herausschreiben etwas unpersönlich und uneindrucksvoll ist und sich die Möglichkeit ergab, einen Zeitzeugen einzuladen, taten wir dies natürlich. So kam es, dass wir Kontakt zu Herrn Dr. Claus-Dieter Heinze aufnahmen und einen Termin mit diesem vereinbarten, um ihm unsere Fragen zu stellen. Als der Termin feststand, fingen wir an uns mit seinem Leben zu beschäftigen. Er ist 1934 geboren, und obwohl er erst 10 Jahre alt war, prägten die Worte seines Vaters vor den Toren eines Konzentrationslagers sein späteres Leben entscheidend: "Wenn du mal groß bist, dann geh diese Straße bis zum Ende und sieh dir an, was dort geschieht." Nach dem Kriegsende erlebte Dr. Heinze am eigenen Leib die Ausgrenzung wegen angeblicher "faschistischer Propaganda", die doppelte Staatsgründung, Republikflucht, den Kalten Krieg und die Zeit nach der Wende - also ein wirklich spannender Lebenslauf.

An einem Dienstag versammelten sich also beide 10. Klassen in der Aula und warteten gespannt auf den Beginn dieser Fragerunde. Wir hatten uns im Vorhinein Fragen überlegt, die wir Herrn Dr. Heinze gerne stellen wollten - und dies geschickt, damit er nicht ganz überrumpelt würde.

Auch wenn aufgrund der begrenzten Zeit nicht alle zu Wort kamen, konnten wir dennoch alle einen ganz persönlich geschilderten Eindruck der Nachkriegszeit und des Lebens im geteilten Deutschland bekommen. Dazu kommt, dass man wahrscheinlich nicht mehr allzu lange Zeitzeugen zu diesem Thema befragen kann, weshalb es, vor allem zur Zeit wegen des Krieges und anderer politischer Veränderungen, umso wichtiger ist.

Also auch hier nochmal ein ganz großes Dankeschön an Herrn Dr. Heinze, der sich die Zeit nahm, uns von seinem Leben zu berichten!

(Linda Bernhardt, Nelly Schubert, Kl. 10B)