Workshop „Asylpolitik“

„Toleranz ist die letzte Tugend einer untergehenden Gesellschaft.“
Dieses Zitat Aristoteles' sieht man recht oft auf den Plakaten der PEGIDA-Anhänger, die sich wöchentlich auf dem Dresdner Theaterplatz versammeln, um gegen eine Islamisierung des Abendlandes und derzeitige Asylverfahren zu demonstrieren. Beeinflusst von dieser regionalen, rechten Strömung fällt es schwer, sich eine klare Meinung über diese Thematik zu bilden. Die Frage „Wie positioniere ich mich?“ steht nun im Raum. Um diese beantworten zu können, muss man jedoch genügend informiert sein, welche Ziele genau die Asylpolitik verfolgt und zu welchem Zweck. Viele Jugendliche sind sich nicht klar über diese aktuelle Problematik, doch unser Gymnasium bot der Klassenstufe 11 die Chance, zusammen mit Experten der Schwarzkopfstiftung kontrovers über Aspekte der Asylpolitik zu sprechen.

Am 1. Dezember 2015 fand schließlich das angesprochene Projekt im Rahmen der Fächer GRW und Geografie von 14-18 Uhr statt. Trotz der langen Arbeitszeit waren alle Inhalte facettenreich, zeitgemäß und interessant ausgestaltet. Durch eine Mischung aus Unterrichtsstunde, Diskussion und Gruppenarbeit gab es zudem eine Menge Freiraum, der Platz zur eigenen Meinungsbildung ließ. Sachliche Aspekte wie Aufnahmeverfahren von Asylsuchenden, Asylrecht und staatenspezifische Einstellung zur Problematik konnten wir mit Hilfe der Projektleiter schnell erarbeiten. Über die gesamte Zeit herrschte unter den Arbeitsgruppen ein sehr persönliches und meinungsoffenes Miteinander, keine Frage blieb unbeantwortet. Diese vier Stunden haben jedem einzelnen Teilnehmer genug Zeit gelassen, um die komplexe Thematik zu durchdringen. Der Projektnachmittag schloss mit einer freien Debatte über das Asylaufnahmeverfahren, an dem sich auch Lehrer und alle Projektleiter beteiligten. Zusammenfassend war dies ein informativer Nachmittag/Abend, den man nicht so schnell vergessen wird.

(Martina Schretzenmayr, Kl. 11-2)